Wenn trägt, was gar nicht tragen dürfte

Experimentelle Traglastuntersuchungen retten historische Substanz im Kloster Beuerberg

Das Kloster Beuerberg im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wird seit 2020 umfassend umgebaut und saniert. Da der weitläufige Gebäudekomplex unter Denkmalschutz steht, müssen die Sanierungsmaßnahmen besonders behutsam erfolgen. Schließlich geht jede Ertüchtigungs-Maßnahme einher mit dem Verlust historischer Substanz. Was aber tun, wenn die normativen Tragwerksberechnungen massive Eingriffe nahelegen? Ganz einfach: die Probe aufs Exempel.

Was sein muss, muss sein. Und was sein muss, lässt sich berechnen. Zumindest in der Tragwerksplanung. Soweit die Theorie. Dass die Praxis ganz anders aussehen kann – insbesondere bei historischen Bauten – bewies LEICHT einmal mehr bei der Sanierung des denkmalgeschützten Klosters Beuerberg. Hier schienen nach normativen statischen Berechnungen die Schicksale zweier historischer Deckenkonstruktionen im Hauptgebäude schon besiegelt – und folglich ein darüberliegendes historisches Prachtparkett und ein darunterliegender Stahlunterzug mit gusseisernen Stützen für immer verloren.

Ein Ergebnis, mit dem sich die verantwortliche LEICHT-Ingenieurin Marion Mönig nicht vorschnell zufriedengeben wollte. Darum initiierte und konzipierte sie in Zusammenarbeit mit der IexB GmbH zwei aufwendige experimentelle Traglastuntersuchungen mit Belastungsrahmen, in denen die rechnerisch nicht mehr tragfähigen Decken auf ihre Verformung bei Krafteinwirkung getestet wurden. Das Ergebnis erstaunte und erfreute den Bauherren gleichermaßen: Für beide Decken konnte experimentell eine für die vorgesehene Nutzung ausreichende Tragkraft von 300 kg pro Quadratmeter nachgewiesen werden. Sowohl der historische Stahlunterzug mit den gusseisernen Stützen als auch das Prachtparkett konnten so erhalten werden. Auf letzterem wird künftig geheiratet werden: Der ehemalige Festsaal wird zum Standesamt umfunktioniert.

Weitere Aufgaben der LEICHT Ingenieur*innen im Zuge der umfangreichen Sanierung des Klosters waren und sind die Tragwerksplanung für die komplette Entkernung des Josefstrakts, der vom ehemaligen Brauhaus zum Hotel umfunktioniert wird; außerdem die Tragwerksplanung und der Nachweis der Brandwiderstandsdauer für die neuen Treppenhäuser und die Begutachtung des historischen Dachstuhls mit sichtbarem Tragwerk.

Mehr über die besondere Kompetenz von LEICHT in der Sanierungsplanung sowie im kirchlichen Planen und Bauen lesen Sie hier.

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