Entwürfe planen – und Pläne verteidigen

In Ramersdorf bei München entstand jüngst ein knapp 7.000 m³ fassender Massivbau mit Verblendmauerwerk-Fassade, der eine Kinderbetreuung und eine offene Einrichtung für Heranwachsende und Jugendliche beherbergt. Zu den charakteristischsten Details des L-förmigen Gebäudes zählt zum einen das Obergeschoss des Kinderhauses, das ohne Stützen um rund 6,5 m über den darunterliegenden Parkplatz auskragt. Zum anderen die große gläserne Panoramafassade des Jugendcafés. Der Entwurf stammt von den Münchener Asböck Architekten, die Übersetzung in eine detaillierte Tragwerksplanung lieferte LEICHT – jedoch nicht ganz ohne Widerstände.

Von Seiten des Prüfingenieurs gab es Bedenken hinsichtlich des auskragenden Obergeschosses und der Glasfassade: Hier wurden zusätzliche, sichtbare Stützen gefordert. Da diese jedoch eine massive Beeinträchtigung des architektonischen Entwurfs bedeutet hätten – und LEICHT Geschäftsführer Marcel Enzweiler selbstverständlich von der Qualität seiner Planung überzeugt war – verteidigte LEICHT die Tragwerksplanung vehement und diese wurde letztendlich unverändert abgenommen.

LEICHT Geschäftsführer Marcel Enzweiler: „Als Tragwerksplaner sind wir den Vorstellungen unserer Bauherr:innen und dem architektonischen Entwurf verpflichtet – solange diese statisch einwandfrei umsetzbar sind. Hierfür Lösungen zu finden und diese bei Bedarf im Interesse unserer Auftraggeber zu verteidigen, ist unser Job. Auch wenn es dafür den ein oder anderen Konflikt auszutragen gilt.“

Inzwischen haben sich alle Wogen geglättet und der architektonische Entwurf konnte wie geplant realisiert werden. Inklusive der „spanischen Fenster“, für die LEICHT kostenlos die Berechnung der zugehörigen Fassadenbereiche leistete, um den Einsatz unschöner Blechprofile zwischen Mauerwerk und Fenster obsolet zu machen.

Architekt: Asböck Architekten, München
Bauherr: Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport